Ein gemütliches Wochenende von Jean Stuart
(Au doigt et à L`Oeil)
Deutsche Bühnenfassung von Friedrich Kallina. Für die `Bühne` im Martinihof bearbeitet von Helmut Schreiter und Gabi Aigner-Tax.
Raimund, ein Schriftsteller, der nur ein erfreuliches Wochenende mit der neuen Freundin Monika in einer Ferienwohnung verbringen will, deshalb seinem Dienstmädchen frei gibt und sich in freudiger Erwartung die Hände reibt. Scheinbar eine durchaus erfreuliche Situation… Plötzlich aber taucht der „liebe“ Freund Emil mit Freundin auf. Er bringt aber auch Raimunds Ehefrau Jaqueline und zu allem Überdruss auch noch die Schwiegermutter Simone mit.
Raimund, um Ausreden und phantastische Geschichten nicht verlegen, findet eine Lösung. Doch erstens kommt es anders und zweitens tauchen plötzlich zwei Gangster auf, die eben eine Bank um 20 Millionen erleichtert haben und auf der Flucht vor der Polizei eine passende Zuflucht suchen. Bewohner, Gäste und Freundin des Hausherrn werden zu Geiseln in den Händen der Bankräuber. Fatal und gewaltsam könnte das enden, zumal ein Kriminal-Inspektor, begabt mit entsprechendem „Scharfsinn“, auftaucht und alles zusätzlich verwirrt. Leidenschaft und Liebe allerdings sind nicht nur wunderbar, sondern vor allem unberechenbar…
Die Thematik der Gangster als Geiselnehmer, die in den Alltag ganz normaler Familien hereinbrechen, ist berühmt durch das Stück „The Desperate Hours“, das auch zweimal verfilmt wurde. Dort endet die Geschichte tragisch, hier aber werden mehr die Lachmuskeln aktiviert.
Jean Stuart wurde als Sohn spanisch-schottischer Eltern in Monaco geboren. Er studierte Jus, arbeitete für ein Chemieunternehmen, kündigte und verdiente sein Geld als Rennfahrer. Nach einem schweren Unfall gab er diese Laufbahn auf und lebte viele Jahre in Afrika. 1967 kehrte er nach Frankreich zurück und begann zu schreiben. Mit der Uraufführung von „ein fröhliches Wochenende“ (Au doigt et a l’oeil) 1972 mit Eddie Constantine in Paris begann seine erfolgreiche Laufbahn als Bühnenschriftsteller.